Zunahme des Niederschlages im Sommer

Die Schere der Niederschlagsverteilung zwischen den beiden hydrologischen Halbjahren* geht weiter auseinander. Entgegen der von Klimaforschern prognostizierten Annahme, dass die Niederschläge in den Wintermonaten zunehmen, stagnieren sie bzw sinken leicht. Dagegen steigen die beobachteten Sommerniederschläge im Trend der letzten Dekade stark an.

Für Dobbrikow ergeben Messungen im Zeitraum von 2003 bis 2015, dass das Niederschlagsmaximum mit 60% des Jahresniederschlages im (hydrologischen) Sommerhalbjahr liegt. Im Abflussjahr 2015 waren es sogar 70%!

Verursacht durch konvektive Prozesse fällt hier im langjährigen Mittel (2003-2015) sogar die Hälfte (47%) der Jahresmenge in nur vier Monaten (Mai bis August).

Bereits Prof. HEYER vom Geographischen Institut der Pädagogischen Hochschule Potsdam stellte in seiner Schrift von 1959 zu "Besonderheiten im Klima Brandenburgs" fest, dass es im nordöstlichen Vorland des Hohen Flämings zu einer bedeutenden Abschwächung des Niederschlags insbesondere im Winter kommt.

Ursache ist die Kontinentalität und die Stauwirkung der vorgelagerten Höhen des Hohen Flämings. In der Folge treten besonders geringe Niederschläge in zwei kleinen Gebieten auf. Die Leewirkung dürfte auch im Gebiet um Dobbrikow wirksam sein.

Der starke Jahresgang des Niederschlages äußert sich dadurch, dass im Winter die Advektionsniederschläge abgemindert werden. Im Sommer kommt es zu einer Verstärkung der Konvektionsniederschläge. Dies läßt die winterliche Leelage verstärkt in Erscheinung treten. Die Abschirmung der Niederschläge im Winter und die Zunahme im Sommer führt zu einer Verstärkung der jahreszeitlichen Gegensätze.

 

*Anmerkung: Das hydrologische Jahr beginnt am 1. November und endet am 31. Oktober des folgenden Jahres. Es wird unterteilt in das Winterhalbjahr von November bis April und das Sommerhalbjahr von Mai bis Oktober.